· 

BeuteKunst I - Archiv der Einträge: Oktober, 2011

Dank an Robinson Crusoe! @ 2011-10-30 – 10:15:04

Frau Jansen fragt: Warum aber holt sich eine Künstlerin „Inspiration“ bei solcherlei verschütteten Werken? Fragen, Fragen, Fragen! Warum, wieso, weshalb? Alles wegen Robinson. Der Schiffbrüchige, allein auf einer unbekannten Insel hätte sich einfach niederlegen und der Verzweiflung zu überlassen können. Er wählte aber die Insel und mit ihr was da war. Das Bild ist eine Insel, auf der ich strande. Ich hab es nicht ausgesucht. Aber ich suche mir aus, was mir im Moment nützlich und sinnvoll erscheint. Gut, ich gebe zu, ich hätte auch versuchen können, etwas Sinnstiftendes in Baumarktkatalogen, Männermagazinen oder Häkelvorlagen zu finden. Auch Gartenzeitschriften odermittelalterliche Buchmalerei wären nicht unmöglich gewesen. Mein Weg kreuzte sich mit dem, was wir DDR, neue Länder oder Drüben nennen. Leute halt, nette Leute, merkwürdige, lustige, anstrengende und hinreißende. An einer Bushaltestelle in Mecklenburg kam ich ins Plaudern mit einem alten Herrn, der schwer an einen bombastischen Strauß wunderbar farbenfroher Gladiolen zu tragen hatte. Nachmeinem Kompliment für seine prächtige Last wurde er mitteilsam und erzählte, wie ihn die Leute in seinem Örtchen immer wieder für dumm erklärt hatten, weile r sich statt mit dem Anbau von Obst und Gemüse im Garten schon seit der Jugendlieber mit der Pflege der schönsten Blumen befasst hatte. Und dann strahlte er und sagte: “ohne Futter für die Augen bleibst du hungrig.“ Ich, Robinson Kirsten Klöckner strande auf den Bilder dieser Leute und muss nun sehen, was zu tun ist, um mir - und ein paar anderen hoffentlich - ein bisschen Futter für die Augen zu verschaffen. Die Alternative wäre es, sich einfach niederzulegen.

 

Zu Ramona

Frau Jansen 2011-10-25 – 22:14:33

Die Kaffeetassen sind keine Kaffeetassen mehr, sie sind in Reih und Glied umgekippt, auch die Marzipankartoffeln lassen sich nur als solche erkennen, weil Frau Klöckner sie benannt hat. Sehr zuvorkommend, denn heutzutage hüllt „die Künstlerin“ sich ja gern in Schweigen, wenn es um irgendwelche Deutung geht. Aufforderung an mich: Können Sie diese Wege erklären? Ich versuch´s:„Jetzt, da ihre Initiative wie ein zündender Funke wirkt, ist ihre Freudenatürlich groß", berichtete Neues Deutschland.“1Frau Gailus inspirierte laut ND also die Arbeiter anlässlich des Weltfriedenstags zu Bestleistungen, dies wiederum inspirierte Jost Braun zum Porträt „Ramona Gailus“ und das Gemälde inspirierte schließlich Frau Klöcker zur Erbeutung der Kaffeetassen. Und weil Kaffee mit Kuchen oder anderem Süßkram eben besser schmeckt, gibt’s als Zugabe Marzipankartoffeln, lecker! Zu simpel? Dann anders: Wenn Fachleute über DDR-Kunst oder Kunst aus der DDR sprechen kommt zuweilen der Eindruck auf, als habe es sich um ein hermetisch abgeschlossenes Land gehandelt, welches absolut keine Kontakte zur „Außenwelt“ hatte. Aus diesem Grund scheint eine Beschäftigung mit dieser Kunst eben auch überflüssig, denn dort hatte sie angeblich keine Inspiration, war nur Auftrag und ist deshalb irrelevant. Ich möchte dies vorerst unkommentiert lassen, und für Frau Klöckners Arbeit ist das eigentlich auch egal. Wenn die Ausstellung in Eisenhüttenstadt eröffnet, werden dort ihre Bilder präsentiert. Bilder einer Künstlerin aus dem Westen, aber eben Beutestücke aus Zeiten der versunkenen DDR. Warum aber holt sich eine Künstlerin „Inspiration“ bei solcherlei verschütteten Werken? Ich habe kaum eine Ahnung, aber ich finde es großartig! Für mich als Beobachterin ergibt sich folgender Schluss: einerlei, wie man den Kunstwert einordnen mag: die Werke als solches können nicht als „abgeschlossen“ betrachtet werden, sie werden gezeigt, gesehen, diskutiert und eben auch erbeutet und damit in den aktuellen Kunstdiskurs hineingeholt. Danke, Frau Klöckner.

 

1 aus: http://www.zeit.de/1983/39/der-frieden-muss-bewaffnet-sein/seite-2,Stand 08.08.2011

 

Wie geht's nach Wolke 7? 2011-10-25 – 12:45:52

Tiere geh'n angeblich immer.

Dieses Tier geht von links nach rechts und wurde gemalt von

Rudolf Nehmer. Frau Klöckner konnte sich trotz deutlicher Sympathie nicht entscheiden, was an diesem Bild für ihre Zwecke tauglich wäre.

Und die Facebook-Freunde waren diese Mal nicht hilfreich.

Schade eigentlich...

Also zurück an den Rechner, die 1000-Bilder-der-DDR-CD öffnen.

Gefunden hat Frau Klöckner dieses Bild mit dem Titel 'Obsternte' von Bruno

Bernitz aus dem Jahr 1972.

Eine Leiter soll es werden.

Und rosa! Gegen traurige Gedanken.

Ein bisschen grün.

Äste, oder so.

Zuletzt noch ein paar Kleinigkeiten.

Widmen möchten wir dieses Bild von der Vereinigung zweier Beutestücke zum

Gartentraumbild unserer Freundin auf Wolke 7.

 

was nun, Ramona? 2011-10-12 – 15:37:45

So. Fertig. Signiert, lackiert, getrocknet. Fertig.

Und zum Vergleich das Ausgangsmaterial.

http://beutekunst.blog.de/2011/10/05/frieden-bewaffnet-11967568/

Frau Jansen, Sie sind doch vom Fach - können Sie diese Wege erklären?

Uns, also vor allem Frau Klöckner beschäftigt ein anderes

Problem.

Wie geht's weiter?

Und wohin?

In Eisenhüttenstadt in der ständigen Ausstellung haben wir ungefähr das hier

gesehen, ein Bild von Rudolf Nehmer mit dem Titel 'Nachbars gelber Kater' aus

dem Jahr 1964.

Wie Herr Preuß, der Museumschef von Eisenhüttenstadt

erzählte, bekommt er immer wieder Anfragen von Leuten, die solch einen Kater

zuhause haben.

Dies Bild wollen sie kaufen.

(Ob das Haustier das Bild zu würdigen wüsste, hinge es im Wohnzimmer?)

Er lehnt immer ab.

Gut so.

Frau Klöckner sieht auf diesem Bild aber kaum den Kater,

 

sondern schwankt zwischen blauer Hortensie und Kirschenhaufen.

 

Ramona - ist das Kunst? 2011-10-08 – 10:25:11

ist das Kunst, oder kann das weg?

Diese Frage stellt sich viel zu häufig ein.

Sie nervt.

Der wiederholte Versuch, diese Frage zu beantworten hält an der Arbeit.

Vielleicht.

 

Wird noch Kunst.

 

Ramonas Tassen und - 2011-10-07 – 09:37:26

gelbe Rosen!

Eine schöne Idee.

Lübeck, St Petri, Marzipan.

Die Rosen kommen von Valentin Rothmaler, der ist unter

anderem Kurator der Kunstausstellungen in St. Petri zu Lübeck.

http://www.rothmaler.com/valentin

Und Lübeck ist berühmt für was?

Grass, Marzipan und Holstentor.

http://www.ln-online.de/lokales/luebeck/3095767/Ein_Marzipan-Paradies_in_L%C3%BCbecks_St_Petri

Wir freuen uns mitteilen zu dürfen, dass Frau Klöckner

irgendwo in der Zukunft in der Marzipanstadt Lübeck in St Petri auftreten wird.

Und was bedeutet das für Ramonas Tassen?

 

Marzipankartoffeln!

 

Frieden muss bewaffnet sein II 2011-10-06 – 10:59:45

und bewaffnet mit dem Grafikprogramm ihres PCs hat Frau

Klöckner sich entschieden, mit Ramonas Tassen zu arbeiten.

Ausschneiden, kopieren, einfügen ausschneiden, kopieren, einfügen....

Das kann doch jeder.

So schnell fertig.

Und erinnert an eine Zeit, es muss ungefähr die Entstehungszeit des Portraits

von Ramona gewesen sein, als Frau Klöckner im Theater in Münster in Westfalen

im Pausenverkauf arbeitete und Hundertschaften von Kaffeetassen und Sektkelchen

in Industriespülmaschinen hinein und herausräumen musste...

 

So schöne gepunktete Tassen hatten wir nicht.

 

Frieden muss bewaffnet sein I 2011-10-05 – 11:31:04

die Aktion „Meine Bestleistung zum Weltfriedenstag" wurde angeblich von der Thüringer Textilarbeiterin und Fiedensaktivistin Ramona Gailus angeregt.

Gemalt wurde diese Ramona Gailus 1985 von Jost Braun.

Und wir fragen uns, was uns der Künstler mit diesem

Heldinnenportrait sagen will.

Ramona wirkt doch eher gelangweilt in dieser öden Umgebung.

Die beiden Kaffeetassen scheinen die einzigen Objekte im Bild zu sein, die an

irgendeine Form von Aktivismus erinnern.

Zumindest farblich.

Seit Tagen schon trägt Frau Klöckner diesen Zettel mit sich herum und versucht,

 

Ramona eine Reaktion zu entlocken.....


Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Edition Klöckner

Kirsten Klöckner

Claudiusstr. 7

10557 Berlin

0170 7760835

 

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.