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Wie kommt der Plastikbeutel des Hildesheimer Rewe-Kunden ins Meer?

Was genau ist Stolz? Wie sieht eigentlich ein Ego aus? Gibt es langweiligeres als Namedropping? Warum macht man das nicht häufiger? Wo liegt Emmerich? Auch wichtig: Was ist Helgoland? Ist es schlimm, wenn Künstler dumm sind? Gehört das womöglich zum Berufsbild? Darf man lachen, wenn es lustig ist? Was kosten die Postkarten? Wie kommt man auf so ein Format? Weißwein oder lieber doch den Roten? Klassik, was ist das? Kann man die Bilder auch kaufen? Sind Enkelkinder wirklich immer ein Segen? Ist es erlaubt, ein Bild nicht zu mögen? Ist Rosa für Mädchen? Haben Ideen ein Gewicht? Sind 30 Kilo besser vorstellbar in Milchtüten oder in Mehlpaketen? Wie viele 50er braucht man für 5 Millionen?

 

Diese Fragen und noch ein paar andere wurden erörtert am Freitag, dem 7. August und in einer zweiten Veranstaltung am Samstag danach in Hildesheim. Norbert Hilbig hatte Mitglieder des Vereins eingeladen, meine Mappe mit den Wunschbildern anzusehen. Ich hatte Spaß. Obwohl…

 

Bisher hatte ich immer eine Person aus dem Kreis der Besucher gebeten, die Mappe zu blättern, die Gruppe um den Tisch versammelt. Dann haben sie geraten, was der Wunsch gewesen sein könnte, der zu dem gesehenen Bild geführt hat. Eindeutig ist das ja nicht in jedem Fall. Nach dem Durchblättern löste sich die Gruppe auf. Die Mappe blieb auf dem Tisch liegen. Einzelne schauten noch einmal langsam durch.

 

Nun kann man sich vorstellen, dass die Künstlerin vor jeder Veranstaltung versucht, eine Reihenfolge für die ungefähr 40 Blätter zu finden, die ihr sinnvoll erscheint. Also: Reihen, dramatische Brüche, Themen, Logische Abfolgen - jedes Mal habe ich versucht, eine Geschichte zusammenzustellen. Und ich habe mir damit immer Zeit gelassen, die mir richtig erscheinende Reihenfolge herauszufinden.

 

Norbert Hilbig hat mir das gründlich ausgetrieben. Er wollte unbedingt, dass im leeren Stammelbachspeicher – und der ist wirklich leer, wenn keine Ausstellung läuft - einige Blätter gerahmt an die Wand zu hängen. Der Stammelbachspeicher ist selbst ein begehbares Architekturkunstwerk. Eigentlich braucht es gar keine Bilder an der Wand. Aber der Herr Hilbig bestand darauf. Ganz geheuer war mir das nicht.

 

Und außerdem: er öffnete die sorgfältig sortierte Mappe auf, nahm erst mal alle Blätter heraus, schob hin. Schob her. Suchte sich drei Arbeiten für die Wand. Meine ausgetüftelte Ordnung war hin. Und dann waren schon die Gäste da, und ich musste lernen: Es geht auch ohne Ordnung.

Ich hatte Spaß.

Und ich werde nie wieder versuchen, Ordnung in die Menge der Wünsche zu bringen. Ehrenwort!

 

Danke Norbert Hilbig, Danke Beata und Peter Brunnert, Danke Alle.

 

Ich nehme gern weitere Wünsche an - Kirsten Klöckner

 


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