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BeuteKunst I - Archiv der Einträge: Juli, 2011

ein schöner Zeitvertreib 2011-07-30 – 20:31:43

Wie lange malt man denn an so einem Bild?

Ist damit gemeint die Zeit, die der farbgetränkte Pinsel über den Malgrund gezogen wird? Ohne Trocknungszeiten? Oder mit? Ohne Unterbrechungen durch Telefonanrufe? Die Zeit von der ersten vagen Bildidee bis zur Signatur? Was ist mit der Zeit, die vergeht, während der die Künstlerin nicht weiß, wie weiter? Gehört der Einkauf von Keilrahmen und Leinwand in die relevante Zeit? Darf die Trockenzeit des Endlacks eingerechnet werden?

Müsste nicht die Zeit zur Beantwortung dieser Frage auch mit auf die Rechnung?

Die nächste logische Frage ist: Was kostet so was?

Foto: Kirsten Klöckner 2011 - Muttertag

 

darf man eigentlich klauen? 2011-07-29 – 15:47:23

Robin Hood würde sagen "im Prinzip schon, wenn das Diebesgut hinterher gerecht verteilt wird."

Andere mythische Figuren wissen allerdings nicht, was sie von der Sache halten sollen. Der Herr mit Hut hier scheint noch skeptisch zu sein.

Foto: Klaus Staeck 2011 - Besuch

 

Ja, was macht sie da eigentlich?

von Frau Jansen2011 @ 2011-07-28 – 15:51:02

Frau Klöckner stiehlt, vielmehr: sie erbeutet. Das Erbeutete ist ein Schatz, nämlich jener des Kunstarchivs Beeskow. Er liegt dort gut versteckt, nur manchmal darf die Öffentlichkeit einen Blick drauf werfen. Gestohlen wurde dort bisher nicht - bis Piratin Klöckner Wind von der Sache bekam und das Archiv enterte. Da Frau Klöckner auch Künstlerin ist, darf sie mit der Beute machen, was sie will, Details entreißen, weiterdenken, weitermalen. Was dann sichtbar wird, gehört ihr, sie muss nicht teilen. Scheint aber nicht ihre Absicht, denn alles, was erbeutet wurde, soll am Ende in einer Ausstellung wieder zusammengeführt werden. "Nimm was du kriegen kannst! – Und gib nichts wieder zurück." 

wer ist eigentlich Lahmann? 2011-07-28 – 11:35:20

Lahmann schreibt für Kirsten Klöckner, denn Frau Klöckner hat derweil zu tun. Lahmann hat schon 1997 für BAF als Pressesprecher fungiert. BAF, das war die Bürgeraktion Fäkallumineszenz (Düsseldorf), eine lockere Künstlergruppe, die sich mit künstlerischen Mitteln dafür einsetzte Hundescheiße zum Leuchten zu bringen....Lahmann ist auch der Held eines Kriminalromans mit dem Titel 'Schweinebande' in dem reihenweise Großkünstler vom Markt entfernt wurden.Nun hat Lahmann sich bereit erklärt seine Fähigkeiten für Kirsten Klöckner zu nutzen. Danke Lahmann. Das ist real,-

Foto: Kirsten Klöckner 2011 - Lahmanns Visitenkarte aus 1997 im TicTacPack Pfirsich-Mango 

was machst du da eigentlich? 2011-07-27 – 12:40:05

Zurückstupsen, das siehst du doch. Was ist 'zurückstupsen'? Zurückstupsen gibt's bei facebook, da bekommt du die Nachricht, dass jemand dich angestupst hat und dann kannst du zurückstupsen. Was soll das? Was soll das? Der Kater meines Nachbarn stupst mich an die Wade, wenn ich mit Herrchen spreche. Katzenkenner haben mir erklärt, der Kater tut das nicht aus Freundlichkeit, sondern um sein Revier zu kennzeichnen. Fühlt sich trotzdem gut an. Ich bin angestupst worden von diesen Bildern der DDR im Archiv in Beeskow. Und stupse zurück. Nehme mir aus einem Bild einen Ausschnitt. Kopiere, was mich interessiert. Male weiter.

Fotos: Kirsten Klöckner 2011 - Beutestück aus Womacka, Fischerhütten 

betreten verboten! 2011-07-26 – 11:03:13

Weil sie Künstler sind, dürfen Künstler alles. So die Theorie. In der Praxis sieht das aber doch anders aus. Wir lieben Allesdürfenden glauben an die mediale Weisheit, nach der jede Nachricht eine gute sei. Wir glauben auch, dass jede Erwähnung dem Ruhm des erwähnten Artisten diene. Aber der Urheberschutz hat so was gar nicht gern. Auch nicht, wenn es dem Kollegen ein Krümelchen Ruhm schenkt. Gegen die Ausschnitte ist nichts zu sagen. Gut. Ich bilde meine Vorlagen nicht mehr ab. Dann muss ich sie mit Worten beschreiben. Sehr umständlich. Wobei - es wäre ja auch möglich, dass es Artisten gibt, die ihre Kunst lieber heimlich ausüben. Irgendwo. Taschendiebe fallen mir da ein. Aber das hier zeigt den ersten Stand der Fischkistenproblematik in meinem Atelier.

Foto: Kisten Klöckner 2011 

vorher/nachher 2011-07-25 – 15:35:33

Um dem Thema 'Fischkiste'näher zu kommen - Sushibox. Vom Bahnhof. Eine transparente Haube über dem Produkt lässt es frisch und sauber wirken. Ordentlich in der Kiste. Schön. Fotos: Kirsten Klöckner 2011 

Lichtgestalten - Kuhfladen in Sprottenkiste 2011-07-24 – 10:45:49

Trocken und nass - Herr segne das! Wenn man zum Beispiel an der Ems im Münsterland zeltet und frühmorgens barfuß über die neblige Weide zum Wasser will, kann es passieren, dass man in einen warmen Kuhfladen tritt. Wer das noch nicht erlebt hat, hat was verpasst. Wenn man zum Beispiel den Künstler Felix Droese kennen lernt und um eine Edition bittet, kann es passieren, dass er 1993 vorschlägt, den Einigungsvertrag in eine Sprottenkiste zu packen. Und dann sollte es eine Auflage von 25 Exemplaren werden. Ich war für die Beschaffung der Bücher sowie der leeren Sprottenkisten zuständig. Bücher kann man bestellen. Aber 25 leere Sprottenkisten? Selber leerfuttern schied aus, das war schnell klar. Mehrere Wochen bin ich zu Fischständen auf diversen Wochenmärkten in Düsseldorf gefahren und habe immer wieder anderen Fischhändlern und Händlerinnen meinen Bedarf an leeren! Sprottenkisten versucht zu vermitteln. Wer das noch nie versucht hat, hat auch was verpasst. Die fertige Edition "Einigungsvertrag (Ergänzung)" von Felix Droese aus dem Jahr 1993 bei der ein Taschenbuch mit Lehm (vermischt mit Fladen der Galloway-Rinder des Künstlers)und einem Wellpappeschnitt in einer Sprottenkiste montiert wurde war es wert. Finde ich. Und ich male heute weiter an meinem Fischkistenbeutestück aus dem Fischerhüttenbild von Womacka. So passt es zusammen.

ganz nah am Wasser gebaut 2011-07-23 – 10:53:13

Kiemenatmung war gestern. Aus der Ursuppe der 1000-Bilder-DDR-Kunst-CD habe ich das Bild 'Fischerhütten' von Walther Womacka herausgefischt. Drei Hütten links. Davor ein gelber Briefkasten. Fischerhütten. Zwei Boote davor. Im Hintergrund drei Bäume. Irgendwelche Kisten zwischen den Booten. Rechts vorne ein Stapel. Wo ist das Meer? Irgendwo im Hintergrund. Eine Idylle mit Booten, die zwar im Moment an Land trotzdem die Ausfahrt aufs Meer andeuten, der Biefkasten, der für die wenigstens postalische Verbindung zur Welt sorgt. Ein Bild von einem Traum vom Leben am Meer, in Frieden. Mich beschäftigt der Stapel rechts im Vordergrund.

Foto: Kirsten Klöckner 2011 Beutestück aus 'Fischerhütten' von Walther Womacka sowie Nachbauversuch 

um die Ecke denken 2011-07-22 – 14:22:11

Kiemenatmung oder Flügel? Kann mich heute nicht entscheiden, ob ich unter Wasser tauchen möchte oder doch lieber fliegen lerne....

Fotos Kirsten Klöckner 2010 - Oberfläche, Periskop 

Puppenspiel 2011-07-20 – 20:07:47

Kirsten Klöckner/ars longa/Postkarte 1992

Manchmal muss ich verkaufen was produziert wurde und zu diesem Zweck traf ich eine Frau Doktor der Kunstwissenschaft. Wie wir Frauen so sind, kämmten wir die Bekanntenkreise durch, stellten Überschneidungen fest, waren uns nicht immer einig in der Einschätzung der Personen. Als sie das erste Mal alleine in den Westen der Stadt zum Bahnhof Zoo kam, war der intensivste Eindruck die Enttäuschung darüber, dass die Westfrauen ganz normale Haare haben - so wie sie selbst. Sagt sie. Könnte es sein, dass Werbung gelogen ist? Jedenfalls wenn es um Haarpflegeprodukte geht? Wir vermuten das, aber sicher sind wir nicht

Arbeitspause - oder Milch und O-Saft 2011-07-19 – 23:25:22

Dies hier ist ein Ausschnitt aus einem Bild von Barbara Mueller. Leider muss ich darauf verzichten, das gesamte Bild zu zeigen. Man sieht ein Mädchen, das mit einem Strohhalm aus einer blau-weiß karierten Tetraedertüte trinkt. Als Westgewächs musste ich mir erklären lassen, dass so die Milchtüten in der DDR aussahen. Es soll auch Kakao gegeben haben, der war dann brau-weiß getütet. Verstehe einfach nicht, wie ein Tetraeder zusammengebaut ist, noch weniger verstehe ich, wie die Karos auf dem Tetraeder sitzen, also muss ich basteln. Offenbar brauche ich die Finger zum Denken. Tetraeder gab es auch im Westen - und da war eine Art Orangensaft drin. Beginn meines Versuchs, den Orangensaft und die Milch miteinander bekannt zu machen - jedenfalls auf dem Bild. Zum Abschluss ein Foto vor der Tür.

2011-07-18 – 22:25:28 bist du schon mal in Eisenhüttenstadt gewesen?

2011-07-18 – 21:53:00

das sind die Worte, die die Sonntagsfrühstücksgesellschaft auf den Tisch diktiert hat: Blickwinkel Alte Zeiten Ostpassage Ostspiegel Transfersuch Ausschnitte Ostdetails Seitenblick Fragmente Fragmentierungen Randerscheinung Beutekunst Aufbau West Raubkopie und etwas, was ich nicht entziffern kann.


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